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23 JULI 2008

Bilder aus Afghanistan

Auf Wunsch von ein paar Kiwaner-Freunden zeige ich Euch gerne ein paar Bilder von meiner letzten Reise anfangs Juli in Afghanistan.

Immer wieder reise ich mein Geburtsland. Dieses Mal war die Sicherheitslage ausserordentlich schlecht. Die Menschen sind kriegsmüde und ausgelaugt und noch nie habe ich eine solche Hoffnungslosigkeit angetroffen.

Trotzdem sind auf den Bildern fröhliche Menschen zu sehen. (M)einen Besuch nehmen sie zum Anlass, um zusammen zu sitzen und fröhlich zu sein. Gerne werden Gelegenheiten wahrgenommen, um etwas Normalität in den Alltag zu bringen.

Im Waisenhaus leben zurzeit 358 Kinder, Jungen und Mädchen in separaten Häusern. Die Kinder erhalten Essen und einen Schlafplatz. Sie dürfen die Schule besuchen. Vom Staat erhält das Waisenhaus nur einen Minimalbetrag. Ein Teil des für das Heim vorgesehenen Betrages versickert lange vorher. Die Korruption ist gross, was neben der prekären Sicherheitslage ein weiteres Grundübel der heutigen Regierung ist.Seit 1993 halte ich zu diesem Heim Verbindung.

Zwei Bilder zeigen Kinder beim Lernen.

Ältere erinnern sich noch gut an die Zeit der Taliban (1996 – 2001), als den Mädchen der Schulbesuch verboten war. Besonders die Mädchen und Frauen (auch die nicht ganz jungen) besuchen deshalb mit Eifer die Schule. Zurzeit ist Prüfungszeit und deshalb lernen die Kinder bei jeder Gelegenheit. Bildung scheint für sie die einzige Hoffnung und teilweise Ablenkung vom traurigen Alltag zu sein.

Auch die Musik- und Kunstschule haben regen Zulauf

Stempel auf Arm
Damit ich jemanden im Gefängnis besuchen konnte, wurde mein ganzer Arm mit Stempeln und Unterschriften versehen, damit zwischen Besucher und Insasse beim Verlassen des Gefängnisses unterschieden werden kann.

Bauen
Es wird viel gebaut. Alles ist Handarbeit, auf Sicherheit wird kaum geachtet. Unfälle scheint es erstaunlich wenige zu geben.

Leider wird jetzt fast nur noch mit Beton gebaut (kein Doppelschalenmauerwerk, keine Isolierung). Deshalb sind diese Häuser im Winter kalt und im Sommer heiss. Die alten Lehmbauten waren für das kontinentale Klima(Winter kalt, Sommer heiss) viel besser geeignet, doch infolge des grossen Aufwandes (die Dächer müssen jedes Jahr mit einer neuen Lehmschicht überzogen werden) und auch des Bevölkerungsdrucks auf die Städte baut man lieber mehrstöckig.

Herzlich grüsst Euch Daud